Chronik

12.-15. Jahrhundert

Jahr Ereignis
12. Jh.
1197 Der Ort Visp wird urkundlich erwähnt.
13. Jh.
1214 Mit Pfarrer Matthäus und Kaplan Willemus findet die Pfarrei Visp erstmals schriftliche Erwähnung.
1221 Das früher zur Pfarrei Naters gehörende Visperterminen kommt im Austausch gegen Eggerberg an die Pfarrei Visp.
1248 Erste Erwähnung der “Comunitatis Vesbie“ aus der im 14. Jahrhundert die heutige Burgerschaft entstand.
1260 Im Kampf gegen Peter von Turn-Ayent wird Visp geplündert und in Brand gesteckt.
1267 Die Pässe von Macugnaga und Antrona werden von den Zollabgaben befreit. Visp gewinnt an Bedeutung als Handelsstadt.
1275 Eyholz wird erstmals in einer Urkunde genannt.
1283 Der Bau von “Wehrinen“ zum Schutz vor Überschwemmungen durch die Vispe wird erwähnt.
1283 Bau des Meier- oder Lochmatter-Turms im Hof als Sitz der Meier.
1290 Ein Balken im Meierturm, dem ältesten noch stehenden Wohnhaus von Visp, wird auf 1290 datiert.
1297 Beim Aufstand des Adels gegen Bischof Bonifaz von Challant wird Visp abermals ein Raub der Flammen.
14. Jh.
1351 Johannes de Platea schliesst mit Handelsleuten aus Mailand einen Vertrag zum Bau einer Suste (Wahrenumschlagsplatz) in Visp.
1365 Die Gräfin Blandrate und einer ihrer Söhne werden bei der Rottenbrücke in Naters von Gefolgsleuten des Bischofs ermordet und in den Fluss geworfen.
1388 Entscheidungsschlacht der Oberwalliser gegen den “Roten Graf“, Amadeus VII. von Savoyen (1360–1391), der am 23. Dezember in Visp eine schwere Niederlage erleidet; der sogenannte Mannenmittwoch.
15. Jh.
1467 Die Söhne des Johann de Embda verkaufen ihren Anteil an der Oberhoheit über Niedergesteln-Lötschen an die Burgerschaft Visp.
1469 Es werden neue Burgerstatuten aufgestellt. Im August desselben Jahres wird Visp durch eine grosse Überschwemmung verwüstet.
1488 Die “Obere Säge und Bläue“ am Fusse des Gräfibiel wird erwähnt.

16. Jahrhundert

Jahr Ereignis
1517 Simon In-Albon aus Visp wird zum Landeshauptmann für das Jahr 1518 gewählt.
1518 Am 16. April verwüstet ein Grossbrand den grössten Teil des Gräfibiel.
1518 Bau des Simon In-Albon-Hauses auf dem Gräfibiel durch Meister Ulrich Ruffiner.
1527 Anton Venetz aus Visp wird zum Landeshauptmann gewählt. Er regiert vier Jahre lang, 1528, 1529, 1534 und 1535.
1531 Die Burgerschaft Visp gibt sich neue Statuten.
1533 Die Pest wütet im Vispertal.
1539 Jodok Kalbermatter aus Visp wird zum Landeshauptmann gewählt. Er bestimmt 1540 und 1541 die Geschicke des Wallis.
1543 Die Burgerschaft Visp erneuert ihre Statuten.
1544 Bau des neuen Zendenrathauses auf dem St. Martiniplatz durch Meister Ulrich Ruffiner.
1550 Die Schützenzunft Visp wird erstmals erwähnt.
1555 Nikolaus Im-Eich aus Visp wird Landeshauptmann und regiert 1556-1557 und 1562-1563.
1562 Der protestanisch gesinnte Peter Kaufmann, katholischer Pfarrer in Visp erhält das Burgerrecht von Visp. Der Bischof von Sitten versucht vergeblich, ihn als Pfarrer von Visp abzusetzen.
1559 Vertrag zwischen dem Zenden Visp und der Gemeinde Macugnaga über die Freiheit des Marktes vom 13. August in Macugnaga.
1573 Am 20. Dezember erschüttert ein grosses Erdbeben das Wallis.
1575 Der Grosskastlan lässt in Visp drei Hexen verbrennen.
1575 Johann In-Albon aus Visp wird zum Landeshauptmann gewählt. Er wird später noch sechs weitere Male gewählt und regierte insgesamt 14 Jahre.
1575 Bau des sogenannten Cricer-Hauses auf dem Gräfibiel.
1576 Angesichts des Mangels an Notaren und Geistlichen beschliesst der Zenden Visp, eine Zendenschule zu gründen.
1584 Die Pest wütet abermals im Zenden Visp. Wegen der Pestgefahr beschliesst der Zendenrat, die in den Tälern herumstreunenden grossen Hunde erschlagen zu lassen.
1585 Zum Dank für das Erlöschen der Pest erlässt der Landrat ein Verbot des Tanzens, „weil dadurch auch viele andere Laster entspringen“.
1589 Der Mattmarksee bricht aus und verwüstet Häuser und Kulturland.
1591 Guss von zwei Glocken für die St. Martinskirche.

17. Jahrhundert

JahrEreignis
1604Nach 80 Jahren Diskussion entscheidet der Landrat des Wallis in der Burgerkirche, dass das Wallis beim alten (katholischen) Glauben bleiben soll.
1613Landeshauptmann Sebastian Zuber und Zendenbannerherr Nikolaus Im-Eich erweitern das sogenannte Zuberhaus auf dem Kaufplatz und geben dem Gebäude das heutige Aussehen.
1618Tod des Domdekans Bartholomäus Venetz, Pfarrer von Visp und Förderer der Reformation.
1620Einsetzung eines Nacht-Kastlans in Visp.
1633Im August verursacht der Ausbruch des Mattmarktsees grosse Verwüstungen. In Visp werden 18 Wohnhäuser verschüttet.
1634Die Visper beschliessen den Bau einer Kapelle bei der Landbrücke zum Schutz vor weiteren Überschwemmungen.
1640Eine grosse Überschwemmung, wie es seit 171 Jahren keine mehr gegeben hat, verwüstet Visp.
1646Die Burger von Visp beschliessen, das Amt des Kastlans von Baltschieder-Gründen alle 3 Jahre neu zu besetzen. Nebst dem Kastlan sollen bei den Gerichtssitzungen je ein Burger aus jedem Drittel der Burgschaft Visp sowie der Gerichtsschreiber zugegen sein.
1651Beginn des Neubaus der St. Martinskirche unter Pfarrer Mathias Bellwalder.
1653Ein Kupferstich von Visp erscheint in der „Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae“ von Matthäus Merian der Ältere (1593-1659).
1659Heinrich In-Albon von Visp wird Landeshauptmann. Er regiert bis 1662.
1662Tod des Pfarrers Mathias Bellwalder, Erbauer der St. Martinskirche in Visp und der Rytikapelle in Eyholz.
1664Neubau der Schützenlaube auf dem Gräfibiel.
1669Der Kaufmann Peter Welff von Visp erhält für 9 Jahre das Monopolrecht für den Salzverkauf im Zenden Visp.
1670Die Brüder Hans Ulrich und Jakob Roth aus Basel giessen die grosse Glocke der St. Martinskirche.
1681Niklaus Kreuzer aus Visp, amtierender Kastlan von Baltschieder-Gründen, fällt das Todesurteil gegen Johann Fellmatter, der seine Schwester ermordet hat.
1684In Visp wird Johann Joseph Blatter geboren, Fürstbischof von Sitten 1734-1752.
1685Bau einer Salzsuste auf dem St. Martiniplatz durch den Zenden Visp.
1698Beginn des Neubaus des Burgener-Hauses auf dem St. Martinipatz.

18. Jahrhundert

JahrEreignis
1702Der Burgerschreiber erstellt ein Verzeichnis der Burgerfamilien: Anthamatten, Bacher, Bilgischer, Blatter, Burgener, Flanzetter, Fux, Graffen, Heinricher, In-Albon, Kalbermatten, Kamer, Langen, de Lavallaz, Lochmatter, de Platea, Ritter, Ruppen, Sterren, Truffer, Venetz, Walther, Zimmermann, Zuber, Zur Mühly, Zurkirchen.
1707Johann Jodok Burgener aus Visp wird Landeshauptmann und leitet die Geschicke des Landes während 14. Jahren.
1710Beginn des Neubaus der Dreikönigskirche (Burger-Kirche) auf dem Gräfibiel durch die Burgerschaft Visp.
1715Visperterminen trennt sich von der Pfarrei Visp und wird zur eigenständigen Pfarrei erhoben.
1719Mit dem Tod der Maria Maffien erlischt ein altes Burgergeschlecht von Visp.
1724Der Italiener Giovanni Battista Rappa aus Como erbaut den Hochalter der Burgerkirche (Dreikönigskirche).
1727Die Burgerschaft Visp erneuert ihre Statuten.
1731Johann Arnold Blatter aus Visp wird Landeshauptmann und regiert 6 Jahre lang.
1732Neubau des Gasthofes Burgener auf dem Kaufplatz (abgerissen).
1734Franz Joseph Burgener (1697-1767) aus Visp wird Landeshauptmann und regiert ununterbrochen während 19 Jahren die Republik Wallis.
1755Ein Erdbeben richtet grossen Schaden in Glis und in der Kirche von Naters an. Visp bleibt grösstenteils verschont.
1760Staatsakanzler und Zendenbannerherr Joseph Ignaz Blatter (1695-1760) vollendet den Aus- und Umbau seines Hauses beim Blauen Stein und stirbt im November desselben Jahres.
1770Die Burger beschliessen, das abgebrannte Kaplaneihaus wieder aufzubauen, falls Kaplan Amoos sich an der Finanzierung beteiligt.
1775In Sitten stirbt Dr. Peter Joseph Rubin, der 20 Jahre als Arzt in Visp gewirkt hatte.
1777Mit dem Tod des 59jährigen Johann Joseph Kamer, Alt-Ammann des Freigerichts Geren, erlischt ein weiteres Visper Burgergeschlecht.
1778Bau des neuen Burgerhauses in Eyholz.
1790Der Visper Joseph Anton Blatter (1745-1807) wird zum Bischof von Sitten gewählt und bleibt es bis zu seinem Tod 1807.
1790Die Burger schliessen mit den Glockengiessern Ignatz Henriot und Jean Baptiste Gillot einen Vertrag für den Guss von sechs Glocken.
1793Ignatz Nikolaus Ritter stirbt 74-jährig als letzter dieses alten Visper Burgergeschlechts.
1794In Visp wird Anna Maria Mougand wegen Diebstahl hingerichtet und unter dem Galgen verscharrt. Ihr Ehemann wird später im Kerker tot aufgefunden.
1798Erster missglückter Aufstand der Oberwalliser gegen die französische Fremdherrschaft. Zweiter Kommandant der Walliser Truppen ist der in Gampel wohnhafte Visper Burger Graf Ferdinand Venetz (1764-1822).
1799Der zweite Aufstand der Oberwalliser ein Jahr später wird ebenfalls niedergeschlagen. Aus Rache wird auch Visp durch die französischen Truppen geplündert und anschliessend in Brand gesteckt.

19. Jahrhundert

JahrEreignis
1802In der von Frankreich angeordneten Volkszählung wird für Visp und Albenried eine Bevölkerungszahl von 342 Personen angegeben.
1815Am Wiener Kongress wird die Republik Wallis als Kanton der Schweiz zugeschlagen.
1829Die Kantonale Volkszählung verzeichnet für Visp 522 Personen: 191 in Visp wohnhafte Burger, 28 auswärts sesshafte Burger, 197 „sich im Ort auf eine Zeit aufhaltende Landsleute, die allda nicht Bürger oder Gemeinder sind“, 51 „Einwohner so nicht Landsleute sind“ sowie 55 „fremde Handwerksleute, Bedienten und Taglöhner, die kein unbewegliches Wohnort haben“.
1837Die Burgergemeinde Eyholz erneuert ihre Satzungen.
1840Bis 1840 gibt es im Wallis nur Burgergemeinden. Mit der Kantonsverfassung (1839) werden die Einwohnergemeinden (Munizipalgemeinden) von den Burgergemeinden abgetrennt und führen fortan die politischen Geschäfte und ziehen Steuern ein. Den Burgergemeinden verbleiben die Güter und Wälder.
1844Im sogenannten 2. Bürgerkrieg greifen die Ober- und Unterwalliser erneut zu den Waffen. Der militärische Führer der „Alten Schweiz“, der gebürtige Visper Baron Wilhelm Theodor von Kalbermatten (1793-1875), wird zum General ernannt.
1849Grosse Regenflüsse lassen die Gewässer ansteigen. In Visp entsteht durch den Ausbruch der Vispe grosser Schaden.
1850In Visp leben 573 Personen. Nebst dem Grossteil an Bauern, Knechten, Mägden, Tagelöhner, Gesellen und Notaren waren folgende Berufe vertreten: 2 Gastwirte, 2 Hoteliers, 2 Ärzte, 1 Hebamme, 1 Barbierer, 5 Handelsmänner, 1 Mechaniker, 1 Uhrmacher, 3 Schuster, 1 Gerber, 2 Schneider, 1 Korber, 2 Nagelschmiede, 3 Hufschmiede, 1 Kupferschmied, 1 Maurer mit 7 Gesellen, 1 Säger, 3 Schreiner, 2 Wagner und 1 Kantonier.
1855Am 25. Juli erschüttert ein schweres Erdbeben das Vispertal. In Visp werden beide Kirchen beschädigt; ein grosser Teil der Häuser stürzt ein.
1861Das Hotel De la Poste wird für 40'000 Franken durch Severin Lagger und Franz Stampfer ersteigert und später von den beiden Herren grosszügig ausgebaut.
1863Der Burgerrat beschliesst, dass in jedem Drittel der Burgschaft Visp ein Brunnen erstellt werden soll.
1866Das erste Telegraphenbüro in Visp wird eröffnet.
1868Ende Juni durchbricht der Rotten auf der Höhe der Rytikapelle die Wuhren und zerstört die ganzen Früchte der Ebene. Im Dezember fällt das Wasser an gleicher Stelle erneut ein und bedeckte die Ebene zwischen dem Hohen Kreuz und der Rytikapelle während 4 Tagen mit einer „Eisüberschwemmung“.
1871Die Burger schliessen mit Orgelbauer Kapnola in Sitten einen Vertrag für den Neubau einer Orgel im Wert von 4500 Franken ab.
1878Bau des Bahnhofs Visp. Der erste Zug fährt ein.
1883Die Auswanderung nach Amerika erreicht einen weiteren Höhepunkt. 20 Personen aus Eyholz verlassen die Heimat in Richtung USA und Argentinien.
1893Die Entwässerung der Talebene in der Umgebung von Visp ist abgeschlossen.

20. Jahrhundert

JahrEreignis
1900Das Visper Telephon-Ortsnetz mit einer Handzentrale wird in Betrieb genommen.
1906Die Lötschbergbahn wird beschlossen. Visp wird wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
1907Das 1897 gegründete Elektrizitätswerk LONZA lässt sich in Visp nieder. Im selben Jahr wird das neue Schulhaus erbaut.
1910Starkes Hochwasser der Vispa richtet grosse Schäden an.
1920Die neu gegründete Landwirtschaftliche Schule wird im ehemaligen Hotel Soleil eingerichtet.
1925Die gedeckte Holzbrücke über die Vispe muss einem Neubau aus Eisenbeton weichen.
1941Die 1926/27 von Briger Ursulinen erbaute Haushaltungsschule, die später in eine Privatklinik umgewandelt wurde, steigt zum Bezirksspital auf.
1947Mit dem Abbruch des Zumstein-Hauses beginnt die Neugestaltung des St. Martiniplatzes. Das Zendenratshaus und das Burgerhaus werden ebenfalls abgerissen. Ein neues Visper Rathaus wird erbaut und die Kirche St. Martin grosszügig erweitert.
1957Die Lonza eröffnet neue Werke in Visp und wird zum wichtigsten Arbeitgeber der Region.
1972Fusion der Gemeinden und Burgerschaften Visp und Eyholz.
1985Gründung des Forstbetriebes „Visp und Umgebung“.
1989Grösserer Bodentausch zwischen der Lonza und der Burgerschaft. Übernahme des Gutsbetriebes Grosseye.
1990Umzonung der Pomona (Landwirtschaftszone → Gewerbezone).
1992Neues Burgerreglement: Der Burgernutzen ist nicht mehr an den „Herd“, sondern an Einzelpersonen gebunden.
1993Die neue Fahne der Burgerschaft Visp wird eingeweiht. Fahnengotta Paula Studer und Fahnengetti Dr. Francis Gattlen.

21. Jahrhundert

JahrEreignis
2001Kauf von 13'000 m² Gewerbeboden in der Wehreye.
2007Eröffnung des Lötschberg-Basistunnels, Visp wird zu einem der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte der Schweiz.
2010Die Region Visp wird von einem Hochwasser heimgesucht.
2016Kauf des «Alten Spittels» von der Stiftung Privatspital Familie Burgener und der Rektoratspfründe.
2018Die Burgerschaft bezieht nach einer grosszügigen Renovation das «Alte Spittel» und hat nach 80 Jahren wieder ein eigenes Heim.
2018Der Visper Burgermeister Georges Schmid wird Präsident des Verbandes der Schweizerischen Bürgergemeinden und Korporationen (SVBK).
2022Heinzmann Stefanie, Sängerin, wird zur Ehrenburgerin ernannt.