Burgerschaft Visp

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Statutenerneuerung 1727

Regel, Sazung und Ordonanzen, so von den in gottruwenden lieben altfordren auffgesez; auff heit aber im Jahr Christi 1727 den 3 Brachmonet mit ein heliger stim der ganzen herren Burgeren durch krafft ihres Eyds sich verpflichtet, solche zu halten und obseruieren zu Nuz, Ruw undt wolstandt unsser Burgerschafft undt gemeinen dessens.

Der befelch eines procurator ist, ein generalisches auffsechen zu haben yber alle gemeine burgerliche sachen, als nemlich das ihre rechte erhalten, die regel undt sazungen observiert werde undt die yberthreter an zu geben undt abzustraffen.

  1. Wer nit den Burger Reglen gehorsamen will, soll aus geschlossen sein von allem Burgerlichen Nuzen.
  2. Es sollen die herren consules ihnen lasen angelegen sein in allen gelegenheitten die praerogatifrechte oder alte breich zu obseruieren, sol auch vor erwelung eines bannrherrn Zehnenhauptmanns, undt Castlans Nidergestilen undt letschen Burgerraht gehalten werden, undt wan einer von den herren consulen solte Nachlesig in seinem befelch gefunden werden, der soll vir sein straff zallen 2 pfund.
  3. Es ist ein ieder Burger oder Inwohner verobligiert, wan er ein streitigen handel hat, solchen den herren consulen an zu thragen, die selben aber haben fellige gewahltsambt etwelchen herren eines ieden drithels solchen abzuschlichten, undt zu ver einigen undt ver ein streitige sach dem richter Vorthrag, undt mit den herren consulen sol zallen vir sein straff 3 pfund.
  4. Ein ieder Burger ist ver obligiert (als nicht wichtige Ursach) in Burgerraht sich zu befinden, wan Burgerraht geschlagen wirdt, oder durch den Weibel an gekindt by straff eines dicken so offt es geschicht.
  5. Wan ein sach zu Nuzen der Burgschafft durch zwey drittel beschlosen wird, sol der andre drithel by seinem Eyds verobligiert sein mit den 2 drithlen by zu stimen ohne widerredt.
  6. Es ist auch ein ieder Burger schuldig ein befelch an zu nemen vir ein iahr, wan er mit ein helliger stim der herren burgeren ernambset wird seie was vir stands er wolle.
  7. Es sol keiner fremder noch vir Burger noch Inwohner angenomen werden, ohne attestation seines herkomens oder verhaltens, auch nit mer als dry täg undt nächt beherberget werden ohne erlaupnus der herren consulen.
  8. Es soll auch kein burger noch Inwohner einigerley wahern, so in die susten geheren, in seine hausen schaften, schür, stall oder was vir gemecher es were underthachs nemen, noch verfieren auser den theil by straff 6 pfund. Von alten aber by 25 pfund.
  9. Item ist ordiniert worden, dass ein ieder Burger iährlich nit mer als 12 stöck brenholz undt Se..latten(?) fellen, als sol auch keiner gewaldt haben solches weitter zu verkauffen, eines burgers sohn aber den halben theil nach lautt der beschwardt by 12 pfund straff die banwäldt doch vor behalten, die Inwohner aber sollen sich beholzen von dem abholz wo die herren burger sich beholzen doch aber keines noch dirs, noch griens fellen by obiger straff. Item ist einem ieden burger noch 2 stöck erlaupt worden zu fellen vir stüdt.
  10. Es soll kein Burger einem andern verdingen holz zu fellen als durch seine eigende arbeitter by 1 pfund straff.
  11. Es soll auch kein Burger noch Inwohner im thelwaldt weder dirs noch griens holz fellen, den Burgeren by 10 pfund straff, den andern aber by dem diebstall; das lichtholz doch vorbehalten, das Kris ist erlaupt den herrn Burgeren doch keinen andren.
  12. Es soll auch keiner gewaldt haben erlaubnus zu geben noch meres noch miners holz durch die Burgerschleiffen zu fieren, wie auch viI weniger zu fellen ohne allgemeinen willen undt consens der herrn Burgeren by einem pfund straff.
  13. Es soll auch kein Inwohner mit einem waffen in die gemeine Eyen gehn holz zu howen, oder von wehrinen undt zinnen nemen by einem dicken straff (3/2 Batzen).
  14. Es soll auch kein burger noch Inwohner in gemeinen Eyen laub wischen, oder samlen by einem pfund straff.
  15. Wer die gemeine strassen, gassen undt Burgerplätz verhefftet mit holz, schlitten, wägen, oder andere sachen nach dem er ermant, undt nit gehorsamet, soll zallen vir sein straff ein halbes pfundt.
  16. Die thirline undt stapffen sollen so offt sie auffgethan widerum zugethan oder vermacht werden by straff eines dicken (3/2 Batzen). So aber einer sechte den andren offen lasen, undt gebte solches nit an, soll vir gleiche straff verfallen sein.
  17. So einer oder der ander in fremden Baum oder weingärthen ertappet wirdt, soll gestrafft werden vir ein dicken dessen der halb theil den huotteren.
  18. Es soll auch kein Burger noch Inwohner noch ob noch under der Burgschafft im herbst in des andern guot hietten, seie es geezt od nit, by einem gros pfandt von einem jeden rinder oder ros kopff, von geis undt schaffen aber ein Kritzer so offt es geschicht.
  19. Wan die pferd in die güetter zu schaden gehn, undt durch die huotter heim gethriben werden, soll der huotter von einem jeden kopf pfan haben ein gros, mit beding, das der Huotter kene anzeigen wo oder durch welche stapffen sie sein zu schaden gegangen.
  20. Es ist ver botten mit Holzliecht oder sunst offenden dem feier ohne lanthernen yber strassen undt gassen oder sunst geferliche örther zu gehen, by einem dicken straff. (Doch vorbehalten ein brindende kerzen in der handt zu thragen.) Wan einer solches sechette undt nit angebete, soll beschuldiget sein ver gleiche straff.
  21. Es sollen alli kemini nach bestimbter zeit der kemin Vögten gesübert undt gebuzt sein by einem pfund straff, wan in einem kemin ein ander mangel sich befinde, soll ein monet zeit gegeben werden, solches zu restaurieren undt verbessren, underdessen das fier verbotten sein, wan aber solches inderhalb einem monet ohne wichtige ursach nit verbessret, sollen dry pfund straff verfallen sein.
  22. Es ist verbotten dass keiner ohne erlaupnus der kemin Vögten die fyr leittren hin weg neme by einem pfund straff, wen sie aber lenger als ein monet solten ausbleiben, sollen die kemin Vögt alls widerum uaff ein niwes gefragt werden by obiger straff.
  23. Mer ist auch verbotten, dass von der landbrugen der wehre nach bis zu undrest nieman thie holz fellen by 60 pfund straff.
  24. Mer ist die Regel, dass ein ieder burger oder Inwohner iahrlich abthuon solle sex spazen 2 agersten undt ein gagen, wan aber einer an der burgerlichen versamlung solche nit hette, soll er zallen von einer spatz ein kreizer, von einer agersten ein gros undt ein gagen ein bazen.
  25. Es ist verbotten, dass nieman in der faulen gemeinen pläzen oder gassen werck reze by einern pfund straff.
  26. Das sandt holz soll verbotten sein, bis im morgen nach dem die winter brug wirdt gemacht sein.
  27. Dem schmalviech soll verbotten sein, das ganze jahr in die gemeinen Eyen oder eigene güetter zu gehn, sei es ob oder under der Burgschaft (doch das mast vych vorbehalten) by pfandt von einem jeden kopff ein kreizer, von einem schwein (Saluis aurib.) ein gros toties quoties.
  28. Dem Rindervych soll erlaupt sein im frieling wan man auslast, 14 täg in die oben riedigo Eyen zu gehn undt sunst das ganze jahr in kein andre Eyen by pfandt von einem kopf ein gros, doch vorbehalten im Sumer einem jeden Burger ein melche Kuo.
  29. Es ist beschlossen, das man dem Burger Jahrzeit solle Capitalia zu stellen 1100 pfundt, aus derren Zinsen soll der Jahrzeit Vogt nach seiner dicretion tactieren, undt den armen leitten das almosen nach altem brauch entrichten, ferners wirdt er nicht verobligert, soll auch kein rechung von den Herren Burgern begerren.
  30. An belangen die gemeinwerk, lasst man es mit jezigem brauch, doch aber ist vor beredet worden, wan ein burger ein sohn hette der noch nicht kente das gemeinwerck thuon, so soll ihm erlaupt sein, den sohn lassen den wagen zu fieren, doch keinem Inwohner; andren kleinen buoben soll das halbe auff geschlagen werden, soll auch keinem weib mer als dry gros das gemein werck bezalt werden, wan sie mer gemein werck haben als vir sich von netten. (doch sollen die herren Consules undt vögten feligen gwalt haben , solche heim zu schicken.)
  31. Es lautten die alte burger Regel das kein Inwohner mer als 10 Pfund, in welchen thrinkgeldt undt merchtkosten in begriffen, auf hundert pfundt gemeine oder biliche schazung nit geben solle, by Verlursch ybriger yberschazung, und: ist ein ziger nit mer schuldig zu zallen, als biliche schazung, merchtkostenundt drinckgeldt nach proportion der summen wie ob statt.
  32. Es ist zu wissen, welcher alhier zu Visp burger sein undt bleiben will, soll vier hundert pfundt eigen guot undt eigen Dachscheitten han; welcher aber Burger sein will ohne beschwardt undt nuzen, soll allein auff sein eigen person undt nicht dritter verstanden sein.
  33. Die Castlani der Jurisdiktion baldschieder undt Grinden ist zwar von altem in ganz andrer ordonans gewesen, jez aber der Castlan undt ambsman gar andre kosten aussthragen muos, aus deren anschor ihme alle buossen, straffen undt Nuzbarkeiten mit einhelieger stim der herrn burgeren ist zu erkant, soll auch befreit sein der Burgerschaft einige rechenschafft ab zu statten.
  34. Dem pfister soll das gewicht des brodts noch lautt der schatzung undt preis des kirresch taxiert undt vorgeschriben werden (wie von altem). Es ist auch die alte ordonans, das ein burger von 40 possen werck zu blewen dem pfister solle geben einen, die Inwohner aber von 20 possen einen.
  35. Ist beschlossen, welcher den burgerraht, seie es im grossen oder kleinen aus preitete, oder particular personen kundt machete, das der selbe solle gestrafft werden um ein lagel wein ohne gnadt.
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