Burgerschaft Visp

Burgerschaft Visp

Spittelgasse 2
Postfach 74
3930 Visp

E-Mail: info@burgerschaft-visp.ch

Tel. Büro:  +41 79 128 44 42

Bürozeiten:
Dienstag und Donnerstag:
08:30 - 11:00 Uhr und 13:30 - 17:00 Uhr

Mittwoch:
08:30 - 11:00 Uhr

oder auf telefonische Anfrage

Trailer Burgerschaft Visp

Film Burgerschaft Visp

Welff

Eingeburgert im Jahr 1668

Wappen

In Silber, auf einem von einem goldenen Pfeil schrägrechts durchbohrten roten Herz, ein rotes Doppelkreuz mit verkürztem, einen schwebenden kleinen roten Schragen überdeckendem unterem Balken.

Die Familie Welff ist Ende des 16. Jahrhunderts aus Gressoney ins Wallis gekommen. Christian Welff wird 1593 und 1603 in der Gegend von Visp erwähnt. Zu dessen Kindern ist wohl der vielseitig begabte Meister Peter (I.) Welff (†1671) zu zählen, der seit 1635 in den Visper Urkunden auftritt. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Kaufmann mit dem Handel zwischen dem Wallis und Italien, besass in Visp ein Gasthaus, arbeitete zudem als Glaser- und Malermeister, und schlug an den Sonntagen in der Kirche von Visp die Orgel. Im Januar 1669 erhielt er für 9 Jahre das Salzmonopol des Zenden Visp als Lehen.

An der Burgerversammlung vom 2. Januar 1668 trat Meister Peter (I.) Welff vor die Burger und bat um Aufnahme in die löbliche Burgerschaft Visp, mit der Erklärung „dass er schon seinen ganzen Lebtag in Visp verbracht habe, und dass sogar sein seliger Herr Vater allhier gewohnt habe und zu letzt der Erden erstattet, weswegen er wünscht, dass er mitsamt seinen ehelichen Söhnen, nämlich Johann und Peter, wie auch seine männlichen Nachkommen, so er im Ehestand künftig bekommen werde, als Burger von Visp angenommen zu werden“.

Die Burger beschlossen, „Meister Peter Wölff mitsamt seinen Söhnen zu Burgern auf- und anzunehmen, um den Preis von 250 maurischen Pfund, die er bezahlt hat, wie zugleich einem 6-eggocht silbrin Stipftlin 20 tätig und zwei Feuereimern“.

Meister Peter (I.) Welff war mindestens dreimal verheiratet gewesen, nacheinander mit Margaretha Walker, Maria Elisabeh Springli (†1662) und schliesslich mit Barbara Schiner (†1682). Von ihren Kindern werden später noch folgende erwähnt:

  • Anna Maria Welff (†1702)
    heiratete 1673 den Briger Kaufmann und Burgermeister Johann Melbaum (1647-1723) . Das Paar lebte einige Jahre in Visp, zog aber später wieder nach Brig.
  • Peter (II.) Welff
    studierte seit 1668 an der Universität von Dillingen a.d. Donau. Im Jahr 1671 erscheint er bereits als Notar in Visp und heisst 1673 bischöflicher Kanzler.
  • Johann Welff (1650-1696)
    übernahm das väterliche Handwerk und heisst bereits 1671 Kaufmann und 1672 Gastwirt in Visp. Im Jahr 1694 erfolgte seine Wahl zum Kastlan von Vionnaz-Bouveret für die Zeit 1695 bis 1696. Welffs plötzlicher Tod im Dezember 1696 beendete seine Amtszeit vorzeitig. Seine kinderlose Witwe, Anna Maria Burgener (†1712) aus Saas-Fee, verheiratete sich wenige Jahre später mit Johann Anton Venetz aus Unterbäch, ehemaliger Leutnant in Frankreich. Johann Welff hatte sich bereits 1683 um die Erlangung des Walliser Landrechts bemüht. Das Protokol des Dezemberlandrats 1683 meldet:

„Es ist vor einer hohen Session erschienen der ehrsame und bescheidene Johann Wölff, Burger zu Vispach, anzeigend, dass vor ungefähr 80 Jahren sein Grossvater von Grischinei aus dem Augstal in dies Land begeben, zu Vispach ehelich verheiratet und dieses Supplicanten Vater gezeugt hat. Und weil erselben jetztmahlen auch dort sein Leben zu schliessen gesinnt, tut er ein hochweise Rat aller demütigst bitten, ihn für einen freien Landmann auf und anzunehmen. Welches dann ein hohe Obrichkeit wegen seines auch Vaters und Grossvaters Wohlhalten auch trefflich recommandation der Herren Eherngesannten gedachten löblichen Zenden Vipach seiner Bitte wellen allergnädigst gewehren und gedachten Johann Wölff und seine posteritet für freie Landmann auf und annehmen, Vermittelst, dass er einer freien Landschaft 1 Zentner Blei und soviel Pulver erlege.“

In einer 1702 erstellen Liste aller in Visp wohnhaften Burger fehlt der Name Welff. Es scheint, dass die Familie damals bereits nicht mehr in Visp ansässig war.

Quellen

  • Burgerarchiv Visp
  • Neues Walliser Wappenbuch Band 2, 1984
Zurück zur Übersicht